1.Männer : Spielbericht (2018/2019)

Oldie und Reservist leiten Wende ein

Zur Pause vermuteten viele der 100 Zuschauer, wahrscheinlich bereits die Vorentscheidung. Mit 2:0 schienen die Gastgeber im Kreis-Derby bereits auf der Siegerstraße. Im ersten Durchgang hatten die Waltershäuser die Kontrolle und zeigten sich zumeist insgesamt schon beim Spielaufbau gedankenschneller. So gab es schon früh die kalte Dusche für die SG Siebleben/Seebergen. Martin Fehringer schloss eine gute Kombination erfolgreich ab (5.).

Das weckte unschöne Erinnerungen bei den Randgothaern. Im Hinspiel der Saison 2017/18 wurde mit einem Eigentor in der zweiten Minute eine 1:4-Auswärtsschlappe in Waltershausen eingeleitet. Zumal die Gastgeber in der Folge nah an weiteren Treffen dran waren. Jannes Fittje verfehlte knapp (13.). Till Schuchardt scheiterte am stark parierenden Jens Schuchardt im Tor (14.). Auch einen Freistoß vor sein Tor fischte der Keeper aus der Luft, bevor der Adressat mit dem Kopf dran kam.

Siebleber Gefahr kam nur bei zwei Freistößen auf. Doch Giuseppe Lodato und Julian Schlegel (42.) per Kopf brachten nicht genug Druck hinter die Abschlüsse. Auf der Genseite vereitelte Schuchardt einen Fittje-Konter noch zur Ecke. Auch bei Fittjes nächstem Schuss war der Keeper auf dem Posten – bei Johannes Kochs Nachschuss dann aber machtlos (38.).

„Es konnte nur besser werden“, kommentierte Sieblebens Mannschaftsleiter Bernd Damm die erste Hälfte. Und besser wurde es tatsächlich. Die Wende leiteten die Einwechslungen von Oleg Oliinyk und Johannes Trenks zum Wiederanpfiff ein. Damm: „Irgendwie haben sie das Signal gegeben, mehr Kampf- und Risikobereitschaft zu investieren.“ So waren die Rollen dann plötzlich vertauscht. Siebleben hielt nun die Zügel in der Hand. Ein Kopfball von Alexander König wurde noch zur Ecke geklärt (60.). Doch nach einer ebensolchen traf zehn Minuten später Johannes Trenks – der Torjäger der Siebleber Reserve – zum 1:2-Anschluss (70.).

Fehringer hätte den alten Abstand wieder herstellen können, verfehlte aber. Bis auf vereinzelte Konter, bei denen sich Schuchardt erneut auszeichnete, war Waltershausen zu Abwehrarbeit gezwungen. Sieblebens Schreiber feuerte über das Tor (75.). Dann zeigte Oliinyk, dass er mit 48 Jahren nicht zum alten Eisen gehört. Einen Freistoß aus 20 Metern verwandelte an der Waltershäuser Mauer vorbei zum 2:2-Ausgleich (80.).

Damm: „Wir wären auch mit einem Punkt heute zufrieden gewesen.“ Umso mehr jubelten die Gäste, als Michele Lehmann einen Foulelfmeter noch in einen nicht mehr für möglich gehaltenen Auswärtssieg verwandelte (88). Auf Waltershäuser Seite dagegen dürfte die Ratlosigkeit groß gewesen sein, nach einer 2:0-Führung doch mit leeren Händen dazustehen. Koch war telefonisch gestern leider nicht für ein Fazit erreichbar.