1.Männer : Spielbericht (2012/2013)

Siebleben ärgert Favoriten

In der Fußball-Landesklasse bezwingt die Spielvereinigung nach 0:1-Rückstand dank einer Steigerung Bischleben mit 3:1

Von Thomas Rudolph

Gotha. Der Plausch mit Marcus Michel, dem langjährigen Siebleber und jetzigen Bischleber, fiel Sieblebens Kapitän Philipp Paesler nach Spielschluss leicht. Kurz zuvor hatte die zweite Traumkombination für die Entscheidung zugunsten der Randgothaer geführt. Gegen aufgerückte Gäste setzte Michele Lehmann mit einem schönen Außenristpass den eingewechselten Daniel Brill in Szene, welcher wiederum den völlig freien Sören Lehmann bediente. Der umkurvte noch Torwart Maxim Höllein und schob zum 3:1 ein – die Entscheidung war in der Schlussminute perfekt (90.).

„Ich denke, aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir verdient gewonnen“, sagte Philipp Paesler, der selbst schon einmal für Bischleben aktiv war und von dort nach Siebleben zurückgekehrte. Seine Einschätzung passte ebenso wie die Beurteilung der eigenen Leistung („Das war heute nicht mein bestes Spiel“). Denn für den dritten Sieg in Folge brauchte die Rosenbrock-Elf eine lange Anlaufzeit. Bischleben, vor der Saison als einer der Aufstiegskandidaten gehandelt, war im ersten Durchgang das bessere Team. Zeigte ansehnliche Kombinationen, wirkte in der kompletten Spielanlage ein wenig reifer. Zwar besaß Philipps Bruder Felix die erste Großchance, als er von rechts nach innen zog und das Tor nur knapp verfehlte (19.). Dennoch war die Führung der Erfurter nicht unverdient. Felix Paesler hatte den Ball leichtfertig in der Vorwärtsbewegung verloren, die Gäste dies mit schnellem Umkehrspiel sofort ausgenutzt. Tim Gießlers Flanke brauchte Felix Seele nur noch einzuschieben (28.).
Da wiederum Seele aber kurz darauf an Torwart Marcel Sömmering scheiterte und so nicht das 0:2 erzielte (30.), blieben die Siebleber im Spiel und kamen dank Benjamin Pufe sehenswert zum Ausgleich. David Schnauß' Rechtsflanke nahm er mit der Brust an und traf mit links genau ins Eck (37.). Das Spiel nahm nun Fahrt auf. Erneut Pufe scheiterte per Kopf, im Gegenzug Michel an der Latte (41.).

Erstaunlich war jedoch, dass die Gäste im zweiten Durchgang nicht mehr an ihre gute Vorpausenleistung anknüpfen konnten. Nur einmal noch kamen sie gefährlich vor das Tor, als sich Gießler mit einem Flachschuss versuchte, in Sömmering aber seinen Meister fand (48.). Siebleben kämpfte sich in die Partie und belohnte die Leistungssteigerung mit dem 2:1, welches herrlich herausgepielt wurde. Sören Lehmann leitete im Strafraum stehend auf Schnauß nach links weiter, der wieder in die Mitte passte und Michele Lehmann fand (57.).

Die Führung spielte den Gastgebern in die Karten. Während Bischleben nun offensiver agieren musste, jedoch in der Offensive zu harmlos agierte und sich zudem mit dem Kommentieren jedes Schiedsrichterpfiffes selber auf dem Rhythmus brachte, setzten die Randgothaer immer wieder Konter. Allein Sören Lehmann verpasste zwei Mal die Vorentscheidung, als er zu umständlich agierte (66., 68.). So blieb es bis zum Schluss spannend, ehe der Torjäger seine Mannen erlöste.

Mit nunmehr 22 Punkten rangiert die Spielvereinigung jetzt auf Platz fünf. Der Aufschwung hat für Philipp Paesler mehrere Gründe. „Es kommen jetzt wieder mehr Leute zum Training und der Zusammenhalt ist wieder größer geworden“, sagte er. Zudem würden die Spiele auf dem Kunstrasen seiner Mannschaft zu Gute kommen. „Das kommt uns mit unserem Flachpassspiel entgegen. Wir wollen viele Situationen spielerisch lösen“, so der 25-Jährige und sah sich mit den Toren zum 2:1 und 3:1 bestätigt.

Allerdings muss er sich mit seinen Kameraden nach drei Spielen auf künstlichem Geläuf nun am kommenden Wochenende wieder umgewöhnen. In Bad Langensalza wird auf einem Rasenplatz gespielt.