1.Männer : Spielbericht (2012/2013)

Gefühlte Niederlage

Trotz 3:0-Führung kommt Landesklässler Siebleben nicht über ein 4:4 gegen Westerengel hinaus

Von Thomas Rudolph

Siebleben. Zu selbstsicher, das Spiel schon abgehakt. Es waren Umschreibungen wie diese, welche im Siebleber Lager nach dem 4:4-Remis gegen den Vorletzen Westerengel gezogen wurden. Verstehen konnten und wollten viele nicht, wie die Gastgeber einen 3:0-Vorsprung dermaßen leichtfertig verspielen konnten – vor allem nach der ersten Halbzeit.

Dort spielte die Rosenbrock-Elf sicher nicht überragend, doch präsentierten sich die Westerengler derart harmlos, dass Tore für die Siebleber quasi gar nicht zu verhindern waren. Zudem halfen die Gäste beim 1:0 gleich mit. Paeslers Eingabe fälschte Schröter unglücklich und unhaltbar ins eigene Gehäuse ab (8.). Und als König mit einem Doppelpack auf 3:0 erhöhte, schien schon zur Pause alles klar zu sein. Zunächst profierte er von einem Abspiel des im Strafraum gelegten S. Lehmann (25.), danach zeigte er sich hellwach, als Holzapfel die auf Abseits spekulierende Abwehr per Lupfer überwand und der Angreifer freie Bahn hatte (38.). Allerdings täuschte der klare Vorsprung über das mäßige Spiel hinweg.

Dies änderte sich auch nicht im zweiten Durchgang, als der eingewechselte Schnauß mit seiner Ablage für König das erste Achtungszeichen setzte (64.). Als Gästestürmer Stubert sehenswert per Freistoß aus 20 Metern in den Winkel traf (66.), dachten viele noch an einen Schönheitsfleck. Doch während sich die Gäste immer mehr ins Spiel kämpften, hatte man bei den Gastgebern das Gefühl, dass sie sich zu sicher waren. So kam es, wie es kommen musste. Innerhalb von zwei Minuten egalisierte Treuse. Erst bekam die Siebleber Defensive den Ball nicht aus der Gefahrenzone geklärt, so dass er im dritten Versuch einnetzen konnte (74.). Kurz darauf fühlte sich wiederum keiner für ihn verantwortlich (76.).

Der laxe Umgang mit dem nun dahingeschmolzenen Vorsprung animierte Siebleben, wieder mehr zu tun. S. Lehmann drang in den Strafraum ein und wurde unsanft von den Beinen geholt. Der Gefoulte trat selber an und besorgte das 4:3 (84.). Doch auch die wiedermalige Führung brachten die Randgothaer nicht über die Zeit. Kurz vor Schluss wurde Treuse zu viel Platz gelassen, der Stürmer bedankte sich mit dem 4:4 und ließ deprimierte Hausherren zurück.

Zum unglücklichen Ausgang der Partie passte, dass sich der eingewechselte Kästner das Knie verdrehte und noch vor dem Ende wieder ausgewechselt werden musste. „Wir hoffen, es ist nichts schlimmes“, sagte Mannschaftsleiter Damm, der den Gästen eine gute Moral attestierte, gleichwohl aber mit dem Resultat genauso unzufrieden war wie der Rest im Lager.