1.Männer : Spielbericht (2008/2009)

Nettigkeit am Rande

BAD FRANKENHAUSEN (ab). VfB Oldisleben - Spielvereinigung 06 Siebleben 0:3 (0:1). Das "geschenkte" Viertelfinale war für Kreispokalsieger VfB Oldisleben nun wohl doch Endstation im WTFB-Pokal. Siebleben wird den Fehler der Krajaer, einen gesperrten Spieler einzusetzen, sicher nicht wiederholt haben. Was die Oldislebener boten, konnte sich durchaus sehen lassen.
Was für ein netter junger Mann! "Macht´s gut Männer, schönen Sonntag noch", verabschiedete sich der soeben ausgewechselte Benjamin Pufe beim Abgang vom Frankenhäuser Kunstrasen in Richtung der Oldislebener Vorstands-Gruppe. Pufe, ab der nächsten Saison bei Landesligist BSV Eintracht Sondershausen, hatte seine Schuldigkeit mehr als getan. Zwei Tore gemacht, das dritte von Michel Henning so weit vorbereitet, dass der unbedrängt nur noch einnetzen musste. Da kann man schon mal betont freundlich zum Gegner sein, ohne über seinen Schatten springen zu müssen!


Wer weiß, ob sich der Abgang des Sieblebeners nicht wortkarger gestaltet hätte, wenn die Oldislebener ihre vorhandenen Chancen genutzt hätten?

Sicher spielte die Bezirksliga-Spitzenmannschaft sofort den gepflegteren Ball und machte anfangs viel Druck. Die Topchance der Anfangsphase hatten und vergaben aber die "Gastgeber auf fremdem Platz". Eine schöne Kombination über vier, fünf Stationen brachte den Ball zum völlig freien Roy Bergner, der ihn aber unbedrängt neben das Tor schob (15.). Siebleben staunte, und es folgte eine fast ausgeglichene Phase, in der die Favoriten schon mal untereinander lauter wurden. Erst Pufes erster Streich, er traf nach ein, zwei Haken im Strafraum ins kurze Eck, bescherte Siebleben wieder Oberwasser (0:1/27.). Henning (32.) hätte per Fallrückzieher beinahe nachgelegt, traf aber nur die Querlatte des Oldislebener Tores. Der VfB versteckte sich weiterhin nicht. Es war aber deutlich auszumachen, dass der notgedrungen als Libero (stark!) spielende Lars Rahaus als Takt- und Impulsgeber im Mittelfeld fehlte. Wie aus dem Nichts ergab sich aber doch noch vor der Pause die Ausgleichschance. Tino Auerbach ging einmal resolut zum Ball und zog ab. Der Pfosten rettete die Rand-Gothaer (45.). Nach dem Seitenwechsel muckte der Underdog weiter auf. Allein Tino Auerbach rückte zweimal aussichtsreich ins Blickfeld, nutzte seine Chancen aber nicht. Die Strafe erfolgte durch Pufe, der zwei Mann aussteigen ließ und den Ball überlegt in die Maschen schlenzte (0:2/65.). Auch danach und selbst nach Hennings 0:3 (80.) hätte es für Oldisleben durch Auerbach oder Bergner zum Ehrentreffer langen müssen. Aber Auerbach schoss einen vorm Tor schon am Boden liegenden Verteidiger an und Bergner verzog. So siegte Siebleben am Ende so verdient wie einen Treffer zu hoch.

Den Oldislebenern tat die Niederlage aber so richtig auch nicht weh. Das WTFB-Pokal-Viertelfinale galt ihnen als Generalprobe fürs Kreispokal-Halbfinale gegen Clingen - am Sonntag 14 Uhr sehr wahrscheinlich an gleicher Stelle. "Bei uns kann es noch Wochen dauern, ehe der Ball rollt", sagt VfB-Präsident Horst Michel, der zum einen die mit dem Ausweichen auf den Frankenhäuser Kunstrasen verbundenen Einnahmeverluste bedauert, andererseits aus der Partie gestern aber auch Mut schöpfte. "Ich habe meine Mannschaft sehr viel besser gesehen, als ich erwartet hatte. Wir haben mit Siebleben gut mitgehalten. Das war schon stark!"


22.02.2009